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PER TIEFLADER INS HOHE SCHOTTLAND

Treffen sich ein Schotte und ein Österreicher – so beginnt die Geschichte, in der zwei Firmen aus Niedersachsen Hauptrollen übernehmen: die Feuerverzinkung Holdorf und ihr Kunde WURST Stahlbau. Schauplatz des Geschehens: die schottische Ostküste.

Rund 1.500 Kilometer entfernt von unserem Standort in Holdorf beauftragte ein Reifenhersteller mit Produktion in Schottland einen Anlagenbauer aus Österreich mit einem nicht ganz alltäglichen Projekt. Zum Auftrag gehörte nicht nur die Konstruktion von Rohrleitungsbrücken, sondern auch der Transport nach Schottland und der Aufbau direkt vor Ort in Dundee. Durch die Vormontage in Deutschland wollte man Zeit und Kosten sparen. Ein Fall für die erfahrenen Spezialisten von WURST Stahlbau.

Herausforderung Küstenklima
Einen zusätzlichen Wunsch des Reifenherstellers konnten wir in der benachbarten Feuerverzinkung Holdorf einwandfrei erfüllen: die hochwertige Verzinkung der Rohre. Hierzu wurden sie in Einzelteile von 12 Metern Länge, 1 Meter Breite und 0,65 Metern Höhe zerlegt. „Hätte der Auftraggeber die Verzinkung nicht eh schon vorgeschrieben, hätten wir sie auf alle Fälle empfohlen. Durch das Küstenklima ist der Anspruch an den Korrosionsschutz sehr hoch“, berichtet Benjamin Wagner, Vertriebsingenieur bei der Firma WURST.

Verzinkte Produkte sind in der Lage, Wind und Wetter jahrzehntelang zu trotzen. Auch bei salzhaltiger Atmosphäre kann ein Korrosionsschutz bis zu C5 erreicht werden. „Mit der Feuerverzinkung Holdorf haben wir schon oft zusammengearbeitet. Da können wir uns auf eine schnelle und qualitativ hochwertige Abwicklung verlassen.“

Große Hürden
Eine besondere Herausforderung für unsere Mitarbeiter in Holdorf war es, trotz der 450 Grad Celsius heißen Zinkschmelze möglichst wenig Verzug an den Bauteilen zu verursachen. Schließlich sollte ja alles passgenau vormontiert werden, wobei die Rohrleitungsbrücken stets zwei Eigenschaften gleichzeitig erzielen müssen: Stabilität und Beweglichkeit. Nur so können sie Stürme abfangen oder eine eventuelle Wärmeausdehnung erlauben.

Auch auf WURST Stahlbau warteten noch ein paar knifflige Aufgaben. Zum einen war der Transport nicht ganz standardmäßig. Mit drei Tiefladern wurden die vormontierten Rohrbrücken bis nach Dundee geliefert – über eine Strecke von etwa 1.500 Kilometern. „Rund 250 Meter Rohrbrücken, also Stahlgerüst und Halterung fürs Rohr, wurden von uns nach Schottland bewegt“, erzählt Wagner. „Teilweise wurden diese in 15 Metern Höhe aufgeständert, zu zwei Drittel jedoch erdnah verbaut.“ Die Montage vor Ort in Dundee war für die Firma WURST kein Problem, denn die vielen erdnahen Brückenmeter gewährleisten eine stabile Statik. Die viel größere Herausforderung lag ganz woanders: Es musste nach englischem Arbeitsschutzrecht montiert werden. Und das beinhaltet noch strengere Vorschriften als das deutsche.

Erfahrenes Teamwork
„Dieses Projekt war für uns wirklich kein 08/15-Auftrag. Es brachte einige Hürden mit sich – und doch hat insgesamt alles wunderbar geklappt“, resümiert Wagner. Auch mit der komplexen Zusammenarbeit ist er zufrieden, doch das ist für ihn nichts Neues. Denn WURST Stahlbau arbeitet nicht zum ersten Mal mit der Feuerverzinkung Holdorf zusammen. „Unsere Kunden wissen, dass wir gerade dann erst richtig aufdrehen, wenn es kompliziert wird.“

C5 – WAS IST DAS?
Ohne Korrosionsschutz sehen Stahlbauten oft bereits nach ein paar Jahren ziemlich alt aus. Doch nicht nur die Optik leidet, sondern auch die Statik. Umso wichtiger ist die Beschichtung, die vor Korrosion schützt. Sie wird in Kategorien von C1 (sehr niedrig) bis C5 (sehr hoch) unterteilt.

C1 wird z. B. in beheizten Räumen wie Büros eingesetzt. C5 schützt z. B. Industrieanlagen in Küstennähe, denn hier herrschen hohe Luftfeuchtigkeit und eine aggressive, salzhaltige Atmosphäre.